
Mir, Sonja, ist erst kürzlich beim Herumschlendern durch ein paar nachhaltige Shops in Hamburg aufgefallen, wie wenig ich doch über nachhaltige Stoffe Bescheid weiß und habe daraufhin gleich angefangen zu recherchieren, um meine peinliche Wissenslücke zu schließen.
Bio-Baumwolle
Der Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln ist verboten; gedüngt wird lediglich mit Mist und Kompost. Um Schädlinge abzuwehren, werden u.a. Sonnenblumen um die Bio-Baumwoll-Plantagen angelegt, um diese Schädlinge quasi von den Bio-Baumwollpflanzen abzulenken. Verboten sind natürlich auch gentechnisch veränderte Pflanzen (No to Monsanto!). Geerntet wird die Bio-Baumwolle von Hand. Leider ist die Bio-Baumwolle nicht frei von Nachteilen, so bedeutet bio nicht immer, dass auf soziale Standards gleichermaßen wert gelegt wird. Außerdem braucht die anspruchsvolle Bio-Pflanze viel Wasser und ganzjährig warme Temperaturen, weswegen ein Anbau in Europa nur schwer möglich ist.
Hanf
Eine gute Alternative zur Bio-Baumwolle ist die Hanf-Pflanze – sie gilt als eine der umweltschonendsten Naturfasern. Die Pflanze ist in ihrem Anbau sehr robust: sie benötigt nur wenig Sonne (Anbau in Europa ist daher durchaus möglich und so auch vorhanden), der Wasserverbrauch ist ebenfalls sehr gering, Pflanzenschutz- und Insektenschutzmittel müssen bei dieser Wunderpflanze ebenfalls nicht zum Einsatz kommen. Außerdem schützt sie beim Tragen vor UV-Strahlen.
Bio- Leinen
Die Naturfaser Leinen kommt aus den Stängen der Flachspflanze. Zum Anbau braucht sie ein gemäßigtes Klima, Einsatz von chemischen Pestiziden, Düngemitteln und gentechnisch-verändertem Saatgut ist verboten. Hier ist es wichtig auf den Kauf von Leinen aus biologischem Anbau zu achten, da meistens keine eigene Wasseraufbereitung bei der Produktion von konventionellen Leinen eingesetzt wird. Eine fehlende Wasseraufbereitung kann Flüsse und Seen verschmutzen. Leinen wird häufig in Verbindung mit Baumwolle in Kleidungsstücken verarbeitet.
Bambus
Bambusfasern sind gemein hin zu kurz, weswegen aus diesen Viskosefasern gewonnen werden. Beim Anbau werden keine Pestizide-oder Düngemittel verwendet, Bambus ist schnell nachwachsend. Als Stoff verarbeitet fühlt er sich etwas weicher als Bio-Baumwolle an.
Lyocell
Einsetzbar durch Viskoseverfahren. Wobei hier auf synthetische Mittel zur Viskoseherstellung (leider auch bei der Bambusverarbeitung nicht auszuschließen) verzichtet wird und diese durch ungiftige, organische Lösungsmittel ersetzt werden.
Modal
Modal wird aus Buchenholz hergestellt und in einem chemischen Prozess zu einem Fasermaterial zusammengesponnen. Trotz der chemischen Verarbeitung ist der Stoff ökologisch vertretbar. Modal weist im Gegensatz zu anderen Stoffen eine längere Lebensfähigkeit auf, da robuster und längerfristig angenehmer auf der Haut zu tragen. Der Stoff ist um einiges weicher, fast schon zart, als Leinen oder Baumwolle.