Vielleicht geht es euch wie uns: wir stehen vorm Gemüse- oder Obstregal und sind schon mal froh darüber, wenn die Ware aus Österreich kommt, wenn es dann auch noch bio ist: top! Doch was heißt das eigentlich genau? Hinsichtlich des Bio-Siegels können wir grob einordnen, dass nur eine geringe Menge chemischer Düngemittel verwendet werden und auf einen ressourcenschonenden Anbau wert gelegt wird. Über den Herstellungsprozess erfahren wir allerdings nichts. Land schafft leben versucht genau diese Lücke zu füllen: der Verein stellt, authentisch und ohne zu werten, Produktionsbedingungen österreichischer Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette transparent dar. Fragen wie: unter welchen Bedingungen werden Tiere gehalten? Wie werden diese gefüttert? Was ist bio? Was hat es mit der Enthornung auf sich? werden gestellt und beantwortet.
Wir stellen euch heute diese einzigartige Informationsplattform vor, weil wir ihre Mission als sehr wichtig empfinden, um den Konsumenten, also uns, einen tieferen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren.
Wer steckt hinter Land schafft Leben?
Am Anfang war da Hannes Royer, Bergbauer und Gründer der Regionalmarke Heimatgold, und seine Vision:
„[…]Menschen den Wert österreichischer Lebensmittel bewusst zu machen und gemeinsam mit allen an der Produktionskette Beteiligten aufzuzeigen, was das Lebensmittel, zu dem der Konsument greift, ausmacht, was in ihm steckt, was dahintersteckt.“
Der Verein wurde 2014 in Schladming gegründet und setzt sich aus dem Vorstand, bestehend aus Obmann Hannes Royer selbst sowie dessen langjährige Lebensgefährtin Maria Fanninger und Mario Hütter, zusammen. Acht Mitarbeiter arbeiten gemeinsam mit dem sogenannten extern beratenden Weisen-Rat, Vertreter aus den Bereichen Zukunftsforschung, Landwirtschaft und Kommunikation sowie einer Konsumentin, zusammen. Zusätzlicher Expertenrat wird über die Partner u.a. aus Landwirtschaft und Wissenschaft und Forschung, sowie Interessenvertretungen und Verbände (z.B. Vetmeduni Wien, Landwirtschaftskammer Österreich) eingeholt. Diese Vielfalt an Expertise und Beleuchtung aus verschiedene Perspektiven, macht die bereitgestellte Information qualitativ hochwertig und einzigartig.

Im Dialog mit Bauern, Verarbeitern, Händlern und Konsumenten verarbeitet das Team von Land schafft Leben diese gewonnenen Information in Text- und Videoform. Die ersten drei österreichischen Lebensmittel, die Land schafft Leben unter die Lupe genommen hat sind Milch, Apfel und Huhn. Alle drei Videos sind besonders informativ und wir waren wirklich erstaunt darüber, was wir bisher noch nicht gewusst haben. Vor allem die Information über Antibiotika im Huhn und seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat uns ziemlich verblüfft, aber erfahrt hier mehr dazu.
Wie finanziert sich der Verein?
Zu den Förderern von Land schafft Leben zählen 26 Unternehmen, die das gleiche Ziel verfogen, nämlich für mehr Transparenz in der Lebensmittelindustrie zu sorgen, um den Konsumenten dahingehend aufzuklären. Wichtig ist hierbei zu betonen, dass die Förderer lediglich finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, jedoch kein internes Mitspracherecht haben. Die Unabhängigkeit sieht der Verein hier als eines seiner obersten Prioritäten.
Zu den Förderern zählen u.a. Hofer, Lidl, Marchfeldgemüse, Rewe International, Wech Geflügel und Weingut Schneeberger.
Welche Kriterien werden besonders unter die Lupe genommen?
- Produktionsbedingungen (u.a. Anbauformen & Anbauregionen, Saatgutherkunft, Sorten und Züchtung, Bio & Konventionell usw.)
- Arbeitsschritte im Jahresverlauf
- Ernte, Verarbeitung, Lagerung
- Lieferbedingungen, Verkauf, Präsentation im Handel
- Gesetzliche Grundlagen auf nationaler & EU-Ebene
- Qualität
- Stellenwert beim Konsumenten
- Bildung & Forschung, kritische Themen & aktuelle Trends
Neben der Recherche zwecks Herstellungs- und Verarbeitungsprozess bietet die Plattform außerdem Informationen zu den Lebensmitteln an sich, wie die Beliebtheit bei den Konsumenten und die Lagerung zu Hause (Kategorie Wissens.Wert).
Alles in allem halten wir die Plattform für eine wichtige und facettenreiche Informationsquelle. Neben all den – vor allem negativen Berichterstattungen in den Medien bzgl. der Tierhaltung – gibt Land schafft Leben den Bauern und Mitwirkenden an dem Produktionsprozess eine Stimme und beleuchtet diese mit weiteren Informationen aus ähnlichen Themengebieten (Vertreter aus Tierschutzverbänden, Tierärzte und Forscher und Wissenschaftler). Dem Interessierten wird somit ein 360° Blickwinkel geboten, welcher ihm ermöglicht “bewertungsfrei” seine eigene Meinung zu bilden.