Riesige Parkplatzlandschaften, Takko neben Vögele neben Fressnapf neben…, Menschenmassen, Tristesse – diese Assoziationen habe ich, wenn ich an Shoppingzentren denke. Sehr negativ behaftet. Viele Menschen sehen das jedoch vollkommen anders und so sprießen immer mehr Betonkomplexe aus dem Boden. Die Auswirkungen dieser Entwicklung offenbart Ulli Gladik in der Dokumentation Global Shopping Village – Endstation Kaufrausch. Sie lässt Shoppingzentrenbesitzer, Architekten, Investoren und Vertreterinnen von Gegenbewegungen zu Wort kommen, zeigt verlassene Stadtzentren aber auch Shoppingmalls.
Teresa und ich haben uns heute beim Matinee im Filmcasino eingefunden, bei dem zuerst die Dokumentation gezeigt und anschließend im Podium diskutiert wurde. Es ist unglaublich zu sehen, was für eine Euphorie Shoppingzentren bei Menschen auslösen können – einige hatten sogar vorgeschlagen dort wohnen zu wollen. Ein Planer von Shoppingzentren hat mich überhaupt verblüfft als er meinte, dass die Kirche auf dem Hügel doch so hässlich wäre und dieser Kraftraum viel besser für einen Shoppingkomplex geeignet wäre. Während der Podiumsdiskussion nach dem Film wurden von den anwesenden ExpertInnen noch einige interessante Punkte aufgebracht wie z.B. Raum für Jugendliche. Oft sind in ländlichen Stadtzentren nämlich keine Aktivitäten und kein Platz für Jugendliche vorgesehen und daher wenden sie sich Shoppingmalls zu. Diese und weitere Konsequenzen hätten in der Dokumentation auch noch Platz finden können und teilweise fehlte mir der rote Faden. Dennoch hat Ulli Gladik ein wichtiges Thema aufgegriffen und schafft mithilfe der Dokumentation hoffentlich mehr Bewusstsein, vor allem unter PolitikerInnen und anderen EntscheidungsträgerInnen. Also, ab ins Kino mit euch!
– Madeline