Vergangenen Montag hat das erste oikos Fashion Webinar zum Thema “Using productivity levers to improve wages and well-being” statt gefunden. Leslie Johnston, executive director der C&A Foundation, hat uns das Sustainable Supplier Program vorgestellt, dass darauf abzielt, den Zusammenhang zwischen Produktivität und besseren Arbeitsbedingungen in Textilfabriken zu analysieren. Das Programm wurde 2011 ins Leben gerufen und hat den Fokus auf zwei bestimmten Bereichen, um einen Beitrag für einen Wandel der globalen Modeindustrie zu leisten: einerseits werden verschiedene Konzepte und deren Bedeutung analytisch getestet, andererseits sollen wichtige Kooperationen zwischen Hauptakteuren gebildet werden.
Leslie Johnston ist näher auf die analytische Ebene des Sustainable Supplier Programs eingegangen: bisher haben 18 Textilfabriken mit 22,599 MitarbeiterInnen in Bangladesch, Indien, Kambodscha, China und Indonesien an dem Programm teilgenommen. Um die Hypothese “Produktivitätsverbesserungen können soziale Verbesserungen herbeiführen” zu testen, wurde die lean management methodology angewandt, bei der vor allem der Dialog zwischen MitarbeiterInnen und Managementebene verbessert werden soll. Diese Kombination sollte zu höherer Effizienz, besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen führen.
Verschiedene Indikatoren wurde genau analysiert – auf dem Bild seht ihr die Löhne sowie die Effizienz. Generell zeigen die Indikatoren Verbesserungen auf und unterstreichen die Hypothese. Dennoch existieren große Unterschiede z.B. zwischen Lohnerhöhungen in China und Kambodscha. Hier müssen natürlich die Voraussetzungen genauer unter die Lupe genommen werden. Also, die Hypothese wurde bestätigt, aber die C&A Foundation hat sich auch eingestehen müssen, dass Produktivitätsverbesserungen alleine nicht genügen, um nachhaltig Arbeitsbedingungen zu steigern. Weitere Faktoren werden in Zukunft in die Analyse miteinbezogen.
– Madeline