Manchmal macht es einfach keinen Spaß nachhaltig zu sein. Das muss auch einmal gesagt werden. So sicher ich mir auch bin, dass ich mein Leben nachhaltiger gestalten will, manchmal nervt es einfach. Gerade jetzt im Frühling wo alle ihre neue Garderobe auspacken und einander fragen “wo hast du das her? das ist so hübsch!”. Fast immer ist etwas das mir an anderen Menschen gefällt von H&M, oder aus dem Ausland. Und es ist anstrengend immer die Person zu sein die VerkäuferInnen fragt wo das Kleidungstück produziert wurde. Meisten muss man dann nämlich auch erklären warum das relevant ist oder man wird gar nicht erst verstanden.
Irgendwann kommt dann auch immer die Frage “aber glaubst du denn wirklich, dass du etwas veränderst nur weil du es nicht kaufst? Einer alleine macht doch keinen Unterschied.”
Oder immer wenn ich erzähle, dass ich Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement studiere kommt die Frage “also du glaubst wirklich an das ganze Bio-Zeug?”. Und wieder beginnt ein Bio-Gespräch…
Und man muss erst lernen wieviel Kleidung wirklich wert ist. Immer noch zucke ich bei manchen Preisen für nachhaltige Mode zusammen und wünschte es wäre mir egal und könnte einfach wieder 20 Euro für einen Pullover ausgeben. Aber wenn man einmal beginnt darüber nachzudenken, gibt es kein zurück mehr. Jemand hat mir vor Kurzem gesagt, man muss bereit sein soviel für Dinge zu zahlen, wieviel man selber gerne als Lohn dafür haben wollen würde.
Aber was wirklich hilft, ist das Bewußtsein, dass man nicht alleine ist. Es gibt noch andere Leute wie mich da draußen! Die die selben Diskussionen führen müssen und die selben Erklärungen immer wieder bringen müssen. Und wir werden immer mehr!
Also ist dieser Post an alle, die auch manchmal an ihrer Nachhaltigkeit verzweiflen und genervt sind, dass sie nicht mehr anders können, als sich Gedanken zu machen. Weil es gibt auch die tollen Momente wo Leute sagen “cool, das finde ich gut, das ist ein guter Gedanke”.
Und wenn gar nichts mehr geht, hilft immer noch Humor, oder ein Eis.
-Manuela