Pimp My Stuff

Wer ein fesches.mascherl ist, hat zwar unbezwingbare Liebe für wiederverwendbare Ressourcen und Anti-Wegwerf-Aktionen, muss aber nicht unbedingt zu den organisiertesten aller Menschen gehören. Aus bösen Tagen türmten sich also hauptsächlich H&M sowie Zara-Relikte, die entsprechend ihrer Qualität an allen Nähten gerissen waren, und darauf warteten von mir geflickt zu werden. Da ich Aufschieben immer für eine sinnvolle Taktik halte, habe ich sie erstmal 1-5 Jahre an verschiedenen Stellen meines Kastens aufbewahrt, um sie gestern zusammenzusammeln und mich an der Nähmaschine meiner Mutter an ihre Wiederbelebung zu machen!

Und wenn ich die Nähmaschine schon mal raushole, dann mach ich sie ALLE!

Ein weiteres pimpenswertes Stück war eine alte Jeansbluse meiner Mutter, die ich aufgrund bemerkenswert hässlicher Armteile selten trug. In einer nächtlichen prä-flohmärktischen Aktion hab ich die Ärmel abgeschnitten um der Bluse einen schicken Schnitt zu verpassen, was der Grund ist warum ich keine “Vorher”-Fotos für euch habe. Wer impulsiv seine Kleider zerschneidet, kann den Prozess schlecht dokumentieren und schlecht bloggen.

Diese Sachen hatten Risse an den Nähten! Aber ich ließ Ihnen keine Chance. In der Mitte seht ihr auch die Jeansbluse im prä-gepimpten Zustand.

Pfui, die Legging ist ja ganz offen! Trotz Stolz auf meinen Traumkörper geh ich so offenherzig nicht auf die Straße.

Sobald ich also einen Tropfen des Erfolgs geleckt habe (ich habe die Nähte alle 1a verschlossen), wurde ich übermütig, und wagte mich trotz mangelnder textilwerkerischer Geduld an das Herzstück meines Projektes. Es stellt sich raus: ich kann verdammt gut nähen. Ich hab es geheftet, geendelt, gesäumt, und alles. Die Bluse sieht jetzt echt ziemlich gut aus.

Was ist das?! Es sieht so profesionell genäht aus! Und auch so schick! Als wäre es aus dem Geschäft! Und das trotz mütterlich attestiertem nicht vorhandenem textilem Durchhaltevermögen.
(Nach einer Stunde wollte ich nicht mehr und verlangte nach Snacks).

Im Moment habe ich die größte Freude an meinen Kleidungsstücken – jahrelang nicht getragen brauchte es nur einen Nachmittag um sie wieder alltagstauglich zu machen. Hinzukommt die Freude am Fortschritt der eigenen Arbeit.

Wegschmeißen hat sich noch nie weniger ausgezahlt. Alles hat einen Wert.

– Teresa

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