Abenteuer Nähen

Der Plan war, dass dieser Sommer der Do-It-Yourself Sommer wird. Das Ziel war es zumindest zwei Röcke selbst zu nähen. Einen kurzen und einen bodenlagen. Weil ich glaub, bei einem Rock kann man nicht allzu viel falsch machen, ist ja eigentlich nur eine Röhre.
 
Schritt 1 um das Ziel zu erreichen: nähen lernen. Ich bin ja anscheinend das einzige Mädchen in Wien, dass noch nie auch nur eine Nähmaschine berührt hat. Also waren Madeline und ich bei einem Näh-Grundkurs im Nähsalon Nahtlos. Wusstet ihr, dass es zwei Fäden in der Nähmaschine gibt?  Einen oben und einen unten.
 
Schritt 2: Stoffe kaufen. Ich war im Stoffsalon, ohne Plan, was die nette Verkäuferin ziemlich verunsichert hat. Nachdem sie mich viele Sachen gefragt hat die ich nicht beantworten konnte, war ihre Reaktion:“ Sie wollen einfach so einen Rock nähen? Wollen sie nicht lieber einen Kurs bei uns machen?“  Nachdem mich aber ehrlich gesagt der Grundkurs schon gelangweilt hat, wollte ich jetzt auf gar keinen Fall einen weiteren Rock-Nähkurs machen. Die nette Verkäuferin hat sich dann von ihrem Schock erholt und mich abgemessen. Zwei Stoffe samt Bündchen waren dann Mein.
 
Schritt 3: Schnittmuster Weil es ja alles im Internet gibt, habe ich drauf los gegooglet  und diese zwei einfachen Schnittmuster gefunden: hier und hier. Meiner Meinung nach sollten sie für alle Röcke anwendbar sind.
 
Schritt 4: Nähmaschine. Meine Oma in Ungarn hat ja eine Nähmaschine. Obwohl ich weiß, dass sie so ziemlich der perfektionistischste Mensch der Welt ist, habe ich mich auf den Weg gemacht. Immer das Ziel vor Augen, habe ich also alle Belehrungen aufgesaugt, manche davon immens lehr- und hilfreich, bei anderen war mir sofort klar, dass ich sie gleich wieder vergessen werde. Blöderweise war es das erste 40°C Wochenende. Gemeinsam haben wir dann schwitzend einen Rock ausgeschnitten der mir um 12 cm zu groß ist, weil sie felsenfest davon überzeugt war, dass ich so fett bin. Aber immer das Ziel vor Augen, konnte mich auch das nicht mehr irritieren. Und dann endlich durfte ich mich an die Maschine setzen und los nähen. Leider war es dann aber auch der Maschine zu heiß, Maschine kaputt. Nix ging mehr. Selbst die nächsten zwei Stunden in denen wir versucht haben sie zu reparieren  haben nichts gebracht. Komisch.
 
Bald meins!
Schritt 5: neue Nähmaschine. Da mein Geburtstag nicht mehr weit war, habe ich beschlossen mir einfach selbst eine Nähmaschine zu schenken. Meine Mama war sehr begeistert, weil sie selber nicht nähen kann, aber dringend jemand braucht der näht und nicht 85 ist und in Ungarn wohnt. Als meine zukünftige Auftragsgeberin hat sie dann beschlossen mir die Maschine zum Geburtstag zu schenken. Also gingen wir beide in zwei winzige Fachgeschäfte (weil wir gehen ja zu keinen großen Konzernen). Dort haben wir dann erfahren, dass es aufgrund der Sommerferien einen Engpass gibt. Erst mit Schulbeginn werden wieder neue Maschinen produziert und geliefert. Wer hätte gedacht, dass der Nähmaschinenlebenszyklus mit dem Schuljahr zusammenhängt. Also warten bis Schulbeginn.
 

Schritt 6: Nähsalon Nahtlos. Nächste Woche geht es auf Urlaub und bis dahin sollten echt zumindest diese zwei Röcke fertig sein. Um 5 Euro pro Stunde kann man sich im Nähsalon einen Arbeitsplatz mieten. Leider ist der Nähsalon genau diese Woche auf Urlaub.

 
Schritt 7: Dörte Kaufmann. Ein Hilfeschrei auf Facebook hat den Engel Dörte zu mir geführt. Ich darf Ende dieser Woche zu ihr ins Atelier kommen und ihre Nähmaschine verwenden!!
 
Das Abenteuer geht also bald weiter!
 
– Manuela
 
 
 
 
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