Blog: http://fraujonason.blogspot.co.at/
Mode- und ReDesign Label: http://www.fraujonason.com/
Gebrüder Stitch haben einmal zu uns gesagt: „Es gibt nur einen grünen Modeblog in Österreich und der heißt Fr.Jona&son“. Diesen Blog wollen wir euch heute vorstellen. Die Person hinter Fr.Jona&son ist Sonja aus Linz: Mutter von zwei Buben, Pressebeauftrage des „Klimabündnis Oberösterreich“und Mitorganisatorin der WearFair. Während ihrer Karenz vor sechs Jahren gründete Sonja ein grünes Mode- und ReDesign Label mit dem Namen Fr.Jona&son. Der Name ist eine Wortspielerei aus ihrem Namen, dem ihres Freundes und son (für ihre Söhne). Gleichzeitig begann Sonja mit dem Blog um ihren „damaligen Beruf als Modedesignerin auf schreibende und künstlerische Weise in die ökologische Richtung“ weiterzuführen. Ihr Blog selbst hat sich über die Jahre hin weiterentwickelt und erweitert. Mittlerweile geht es ihr nicht mehr nur um Modedesign, sondern generell um einen nachhaltigen und kreativen Lebensstil.
Das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil begleitet Sonja schon ihr ganzes Leben: ihre Eltern sind begeisterte Hobby-Bio-Gemüsegärtner und gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie seit 16 Jahren auf einem Bauernhof. Einen weiteren Schub bewusster zu leben, kam durch ihre Kinder. Sie begann genauer zu hinterfragen wie Produkte hergestellt werden und was wirklich wichtig ist im Leben.
Um Fr.Jona&son besser kennenzulernen, haben wir ihr ein paar Fragen gestellt:
Wie findest du die grüne Modeszene in Österreich?
Ich würde es anders formulieren: Es besteht seit Mitte der 2000er Jahre eine wachsende grüne Modeszene im deutschsprachigen Raum, die ProtagonistInnen in Österreich sind ein Teil davon. Treffpunkt ist Berlin.
In Österreich leistet die grüne Modemesse WearFair, die heuer thematisch erweitert wird, große Dienste und bringt nationale und internationale Designerlabels mit den KonsumentInnen zusammen. Andere Treffpunkte sind die grünen Modeläden in ganz Österreich, die zum Glück immer zahlreicher werden. Was die Medien betrifft, war ich lange die einzige Bloggerin, die sich dieses Themengebietes angenommen hat, in den letzten Jahren sind einige weitere dazugekommen.
Was fehlt in Österreich?
Es fehlt das Bewusstsein bei den Menschen um die Konsequenzen, die ihr Konsum mit sich bringt. Die Berichte um die unzumutbaren ökologischen wie auch sozialen Zustände in den Produktionsländern häufen sich-und werden vermutlich nur am Rande wahrgenommen und verdrängt. Hier herrscht aus meiner Erfahrung bei vielen Menschen die Ansicht, dass sie sich für ihr ehrlich verdientes Geld auch was leisten dürfen. Was so für mich nicht in Ordnung ist, wenn es auf dem Rücken anderer ausgetragen wird. Medien nehmen sich des Themas grüne Mode ebenfalls nur am Rande an, gerät dieses Thema doch in Konflikt mit ihren Anzeigenkunden. Dasselbe Bild bieten die konventionellen Modeläden, die nicht gewillt sind, grüne Mode in ihr Programm aufzunehmen. Sie möchten ihr klassisches Sortiment nicht der Kritik und dem Vergleich aussetzen.
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Eigendesign Fr.Jona&son |
Die „grüne“ Mode ist ein Nischenmarkt mit etwa 1 bis 2 Prozent Marktanteil. Der Bereich wird größer, das Bewusstsein verstärkt sich, es geht halt eher langsam voran. Noch ist vielen Menschen der Geldbeutel näher als ethische Überlegungen.
Und was trägt du selbst?
Ich selbst trage seit vielen Jahren einen Mix aus Eigendesign, Secondhand und einigen wenigen neuen Stücken. Diese fast ausschließlich „grün”.
Hast du Tipps in Sachen Nachhaltigkeit? Was findest du besonders wichtig?
– die eigene Öko-Performance im gesamten Lebensbereich betrachten
– Reduzieren und Konzentrieren auf ausgesuchte Optionen, die auch längerfristig einen Mehrwert versprechen
-Kauflaunen in Selbermach-Launen transformieren
-Reparieren statt wegwerfen
-Gleichgesinnte suchen und Dinge wieder selbst herstellen lernen
Wir müssen sämtliche unserer Konsumentscheidungen in allen Lebensbereichen kritisch betrachten, wollen wir auch unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten hinterlassen. Was brauche ich wirklich? Muss ich für die Befriedigung meiner Bedürfnisse ins Auto, in den Flieger steigen? Geht es auch anders?
Wer sich diese Fragen ehrlich beantwortet und danach handelt, verändert automatisch seinen Lebensstil hin zu einem einfacheren, konzentrierteren, schöneren Leben. Was die Industrie in einigen Jahrzehnten gut geschafft hat, nämlich uns Menschen einzureden, dass wir für die Befriedigung unserer Bedürfnisse verschiedenste Produkte benötigen, das erfordert jetzt natürlich seine Zeit, um wieder in das richtige Lot zu kommen. Wichtig ist der erste Schritt weg von dem bisherigen Weg hin zu einem unabhängigeren neuen. Dieser bringt in der Regel weniger Zerstreutheit, dafür aber mehr Gemeinschaft und Zufriedenheit.
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