Projekt: Garderobe

Bossigasse 16, 1130 Wien
Projekt: Garderobe online

Gibt es einen Weg an Kleidung zu kommen, ohne Modeketten zu stürmen und dabei den Kleiderschrank zum Überlaufen zu bringen? Das Projekt: Garderobe bietet eine tolle Alternative: du bringst ein paar Kleidungsstücke, Accessoires etc. zu den Swappingevents und tauscht sie gegen Mode von anderen TeilnehmerInnen ein. Unter dem Motto “Give, take and transform”, wird ein Statement gegen die Wegwerfkultur und für einen nachhaltigen Umgang mit Umweltressourcen gesetzt. Die Freundinnen Claudia Garuti (Ashoka), Ines Schönauer (Atelier Bossigasse) und Ursula Kermer (Muu* Mode als Brücke) hatten den Wunsch ein nachhaltiges Projekt gemeinsam zu entwickeln und damit eine neue Bewegung zu gründen. Nachdem sie ihre Idee erfolgreich im Freundeskreis ausprobiert hatten, fand das erste öffentliche Swappingevent im Oktober 2012 statt. Aufgrund des großen Andrangs wurde den Freundinnen schnell bewusst, dass sie einen Nerv getroffen haben. Seitdem finden die Tauschparties ungefähr einmal monatlich mit unterschiedlichsten Themen statt. Von “Boys Choice”, wo Männer die Möglichkeit haben, Platten, DVDs, Kleidung etc. zu tauschen, bis hin zum Thema Kinderkleidung, ist alles dabei. Am 4. Mai 2013 haben die werdenden Mütter und Väter unter euch die Möglichkeit Schwangerschafts- und Babykleidung zu swappen. 
Manuela, Teresa und ich waren am 8. März vor Ort als das Motto im Zeichen des Weltfrauentags stand und somit Mode für Frauen in allen möglichen Variationen getauscht wurde. Manuela und ich sahen uns eher als Beobachterinnen, aber Teresa stürzte sich gleich ins Vergnügen und ergatterte ganz süße Shirts wie wir auf den Bildern festgehalten haben. Aber nicht so schnell – vor dem Tauschen gibt es noch ein paar Steps. Jede Teilnehmerin hat ein paar Kleidungsstücke dabei, die sie dann auf Kleiderbügel hängt oder auf den Tischen verteilt. Dabei gilt der Gedanke, dass alle Stücke gleich viel wert sind und man in dem Moment, wo man sie auf die Bügel hängt, loslässt. Danach kann man sich einmal einen Überblick über die mitgebrachte Mode der anderen Teilnehmerinnen machen, ein bisschen am Buffet naschen und ein Gläschen Wein trinken. Wenn Claudia, Ines und Ursula den Eindruck haben, dass genug Leute anwesend sind, gibt es eine kurze Ansprache und dann gehts los mit dem Swapping. Generell kann jeder so viele Stücke tauschen wie auch selbst mitgebracht wurden. Es wird getauscht, anprobiert und beraten. Ines erzählt uns, dass viele Teilnehmerinnen auch eine große Freude empfinden, wenn sie sehen wie glücklich ihre Kleidung andere macht und gerne beratend zur Seite stehen. 
Vielleicht denkt ihr euch jetzt, was passiert, wenn ihr nichts Geeignetes findet. Auch dazu haben sich die Freundinnen was überlegt. Ist man mit der Wahl nicht zufrieden, kann man das Stück einfach beim nächsten Mal mitnehmen und wieder tauschen. Zusätzlich gibt es Workshops, bei denen neue Gestaltungsmöglichkeiten für alte Kleidung aufgezeigt werden. JungdesignerInnen sind oft dabei, die zeigen wie man durch kleine Änderungen der Mode neuen Pepp verleihen kann. Die kleine Botin stellt beispielsweise aus nicht-getauschter Kleidung Babymode her. 
Trotzdem bleiben manchmal Kleidungsstücke übrig. Die werden aber nicht entsorgt, sondern direkt an Organisationen weitergegeben. Ende letzten Jahres ist beispielsweise ein Abend mit Roma Frauen organisiert worden, wo diese sich Kleidungsstücke aussuchen konnten. 
Nachhaltigkeit spielt für Claudia, Ines und Ursula auch neben dem Projekt eine wichtige Rolle. Neben bewusster Ernährung und Fortbewegung, soll jetzt auch das Atelier nachhaltiger umgestaltet werden. 
Ursula hat zusätzlich auch noch ein Modeprojekt namens Muu* Mode als Brücke zwischen Österreich und Niger. Dabei beschäftigt sie sich vor allem mit dem wirtschaftlichen Aspekt von nachhaltiger Mode.
Wie ihr sehen könnt, ist Teresa fündig geworden und hat unter anderem dieses süße Top geswappt. Bei der familiären Atmosphäre macht es gleich doppelt Spaß über Mode zu reden, sie anzuprobieren und sich gegenseitig Tipps zu geben. Manuela und ich sind auf jeden Fall auf den Geschmack gekommen 😉

Die wichtigste Message der drei Freundinnen ist die Wertschätzung von Ressourcen in allen Bereichen, die sie auch über das Projekt: Garderobe vermitteln möchten. Claudia, Ines und Ursula haben die Einstellung, dass durch teilen mehr wird und das überträgt sich auch auf die Teilnehmerinnen. Die Atmosphäre ist locker, man lernt neue Leute kennen und ergattert dabei noch interessante Kleidungsstücke.
– Madeline
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